VIII. Certamen Latinum Benedictinum

 Schon zum achten Mal veranstaltete das Stift Melk einen Lateinübersetzerwettbewerb, der das Leben und die Regeln des heiligen Benedikt zum Thema hat. Zum zweiten Mal seit langer Zeit war heuer wieder auch das Abteigymnasium Seckau mit den Teilnehmerinnen Karin Parson und Hanna Zarfl (beide aus der achten Klasse) vertreten. Insgesamt nahmen 29 katholische Privatschulen aus Österreich und auch Deutschland teil, die je zwei KandidatInnen zum Bewerb schicken konnten. Am Eröffnungsabend mussten alle TeilnehmerInnen ihre eigene Schule präsentieren, was sie zum Großteil auf sehr amüsante und interessante Weise taten. Auffallend war, dass trotz des widrigen Zeitgeistes fast alle Schulen noch einen humanistischen Zweig vorweisen konnten, den die SchülerInnen mit großem Stolz erwähnten.

Am nächsten Tag fand für die SchülerInnen eine vierstündige Klausur statt, in der sie nicht nur ihre Übersetzungsleistungen unter Beweis stellen, sondern auch noch zwei Interpretationen anfertigen mussten. Die Begleitlehrer hörten in der Zwischenzeit einen Vortrag zum Thema „Neufunde lateinischer Texte aus der christlichen Spätantike“, wurden durchs Stiftsarchiv, den Gartenpavillon und am Nachmittag durchs Kloster geführt. Auch für die SchülerInnen stand am späten Nachmittag eine Stiftsführung am Programm.

Am Abschlusstag wurde im festlichen Rahmen die Preisverleihung vorgenommen, wobei der Altabt Dr. Burkhard und der Schulqualitätsmanager für Wien und Niederösterreich Dr. Fritz Lošek ihre Festreden entweder ganz oder zum Teil in lateinischer Sprache hielten und die jungen translatores würdigten. Vor allem Dr. Lošek wies auf die wichtige Bedeutung der humanistischen Bildung fürs gesamte Leben hin.

Für uns alle war es ein großes Erlebnis dabei gewesen zu sein, da neue Kontakte hergestellt und alte erneuert werden konnten. Außerdem war es eine Freude zu sehen, wie viele junge Menschen sich noch für die alten Sprachen begeistern lassen.